Zu allen Kapiteln im Abschnitt »Loslassen« kann ich nur immer dazu raten, dir Unterstützung zu holen. Sei es aus der Familie, dem Freundeskreis oder bei einem professionellen Therapeuten. Oft hilft es, einfach mit jemandem zu reden, der dich versteht, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Wenn du nicht allein damit zurechtkommst, dann traue dich, dich jemandem anzuvertrauen und auch Hilfe anzunehmen. Du kannst nicht immer alles allein mit dir ausmachen. Du wirst dabei immer wieder an Grenzen stoßen, in denen du dich im Kreis bewegst. Deswegen wiederhole ich es so oft und betone es immer wieder.
Nach jedem Schritt des Loslassens solltest du dich befreiter und wohler fühlen. Wenn du alle für dich relevanten Dinge losgeworden bist, fühlst du eine innere Ruhe und einen Frieden, beides die meiste Zeit unerschütterlich, genauso wie die unbändige Lebensfreude, die sich nun einstellt. Dies und die Selbstliebe und das Selbstvertrauen, das du aufgebaut hast, waren die Beschwerlichkeiten des Loslassens doch Wert, oder? Vor allem sind sie ein gutes Leitgefühl, für das, was nun unweigerlich folgt.
Natürlich sind wir keine perfekten Wesen, deshalb ist es immer wieder möglich, dass uns unsere alten Süchte, Ängste, Begierden, die Ungeduld, Aggression, usw. wieder einholen können. Sobald dich das Gefühl des Urvertrauens verlässt, weißt du, dass es soweit ist. Nun gilt es, die Dinge erneut zu identifizieren und loszulassen. Da du den Kreislauf bereits einmal unterbrochen hast, wird es dir ab jetzt mit jedem Mal leichter fallen. Solange bis du die Dinge vorher identifizieren und ihnen ausweichen kannst. Deine erweiterten Wahrnehmungsfähigkeiten werden dir dabei helfen. Sei geduldig mit dir und liebe dich selbst, auch deine weniger guten Seiten.
Mit ein bisschen Übung wirst du bald an den meisten Tagen das Urvertrauen in dich und die Welt spüren. Dann wird dir alles viel leichter fallen.
Wenn du nun immer noch kein Urvertrauen spürst, kann es sein, dass deine Grenzen es dir nicht ermöglichen. Entweder, weil du anderen zu viele Freiheiten in deinem Revier gewährst oder dich zu sehr von ihnen abschirmst oder zu sehr innerhalb deiner eigenen Grenzen bleibst und deswegen unzufrieden bist. Außerdem könntest du dich auch stetig zu weit außerhalb deiner Grenzen aufhalten, was dich ebenfalls viel Energie kostet. Darauf komme ich im nächsten Abschnitt »Abgrenzung« zu sprechen.
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Ich bitte Sie, das Vorwort und das Kapitel Selbstentwicklung zu lesen, bevor Sie fortfahren.