M

Inhaltsverzeichnis

Mit Achtsamkeit zum Urvertrauen

Hochsensibilität im Alltag

Markus Walz

Mit Achtsamkeit zum Urvertrauen

Hochsensibilität im Alltag

Markus Walz

Inhaltsverzeichnis

Das Buch zur Hochsensibilität in neuem Gewand und erweitertem Inhalt. Einige Texte entsprechen den Inhalten dieser Webseite, viele Tesxte habe ich überarbeitet und neu verfasst.

NEU! Mein Kind ist hochsensibel! Was bedeutet das für mich und wie kann ich es optimal unterstützen??

Wenn du meine Arbeit unterstützen möchtest, kannst du das Taschenbuch oder E-Book (Kindle) erwerben.

Weltliches

In der Kind­heit und Jugend stre­ben wir Men­schen nach immer neuen Ein­drü­cken und sam­meln sehr gerne die ver­schie­dens­ten Dinge um uns, um ihre Funk­tio­nen zu erkun­den und uns zu beschäf­ti­gen. Mit der Über­fluss­ge­sell­schaft in Deutsch­land wurde dies um ein Viel­fa­ches ver­stärkt. Die Ver­füg­bar­keit von mas­sen­haft Spiel­zeug, Spiel­kon­so­len, Com­pu­tern und Spie­len über­for­dert viele Kin­der und Jugend­li­che, denn sie wis­sen gar nicht, mit was sie sich zuerst beschäf­ti­gen sol­len. Früh schon ler­nen sie sich mit bestimm­ten Mar­ken und Pro­dukt­se­rien zu iden­ti­fi­zie­ren und suchen immer mehr ihre Zufrie­den­heit in ihrem Besitz. Nor­ma­ler­weise nimmt der Drang des Aus­pro­bie­ren Wol­lens mit fort­schrei­ten­dem Alter ab. Doch heute gibt es so viele Eine zu ent­de­cken, dass bei man­chen Men­schen die eigene Iden­ti­fi­ka­tion und das Selbst­wert­ge­fühl an den neuen Din­gen hän­gen, die sie sich gönnen.

Die Wer­bung und die auf Kon­kur­renz aus­ge­legte Lebens­weise, die wir heut­zu­tage füh­ren, will uns seit Jahr­zehn­ten immer stär­ker weis­ma­chen, dass der Kon­sum – der Kauf von Din­gen – uns jün­ger, glück­li­cher und erfolg­rei­cher macht und vor allem befriedigt.

Wenn du das neuste Smart­phone besitzt, bist du hip­per und glück­li­cher, so das Wer­be­ver­spre­chen. Wenn du die Anti-Aging-Crème benutzt, bleibst du län­ger jung und begeh­rens­wert. Wenn du den Sport­wa­gen fährst, bist du erfolg­reich. Dein Haus, dein Gar­ten, deine Yacht, dein dickes Bank­konto machen dich zu einem bes­se­ren Menschen.

Wir glau­ben an die Werte, mit denen wir auf­ge­wach­sen sind und umge­ben uns mit Din­gen, die wir zu benö­ti­gen mei­nen. Der neue Mixer mit Koch­funk­tion und ein­ge­bau­ter Waage ist das Beste, was du für deine Küche je ange­schafft hast! Kos­tet zwar Unsum­men, ist es aber auch wert! Das Essen wird viel bes­ser schme­cken und du brauchst selbst gar nichts mehr tun! Das macht dich glück­lich! Sagt uns die Wer­bung. Aber stimmt das alles auch wirklich?

Kön­nen wir unsere emo­tio­na­len und spi­ri­tu­el­len Bedürf­nisse mit dem Kon­sum von immer neuen mate­ri­el­len Din­gen befriedigen?

Der Kauf von Gegen­stän­den, die dir die feh­lende Liebe erset­zen sol­len oder die ein in dir klaf­fen­des Loch fül­len sol­len, – so genannte Frust­käufe – ist weit ver­brei­tet. Hier beginnt eine Spi­rale, aus der man sich nur schwer wie­der lösen kann. Du brauchst immer öfter Gegen­stände, die dir kurz­fris­tig den Kick ver­lei­hen, der stell­ver­tre­tend für Glück steht. Um aus die­ser Spi­rale zu ent­kom­men, gibt es nur einen Aus­weg, der dir jedoch ein­fach gelin­gen sollte: Genüg­sam­keit. Die Genüg­sam­keit ist unser Freund, denn wir füh­len uns mit weni­ger Din­gen woh­ler, als mit vie­len. Hoch­sen­si­ble füh­ren oft unbe­wusst Bestands­lis­ten aller Dinge, die sie besit­zen. »Das Kabel für den Fern­se­her habe ich irgendwo im Kel­ler und das häss­li­che Gemälde von Tante Trude zu mei­nem Geburts­tag vor zehn Jah­ren steht rechts im Spei­cher.« Kennst du das? Das belas­tet dich unterbewusst.

Ich habe in mei­nem Leben fest­ge­stellt, dass die Dinge, die ich unbe­dingt haben wollte, meis­tens nicht so toll waren, wie mir Wer­bung, Waren­tests und andere Leute sug­ge­rie­ren woll­ten. Sie waren nicht so toll, wie ich sie mir vor­ge­stellt hatte. Oft stan­den sie nach kur­zer Zeit nur herum und ich nahm sie nicht ein­mal mehr wahr. Sie pass­ten nicht zu mir. Die Dinge, die ich jedoch zwin­gend benö­tige, um meine Bedürf­nisse zu befrie­di­gen oder das zu tun, was ich aus mir her­aus tun möchte, erfreuen mich meis­tens viel län­ger. Als Bei­spiel das gebrauchte Mac­Book, das bes­ser funk­tio­niert als jeder Win­dows-Lap­top oder ‑Rech­ner, den ich je hatte und das mit sei­ner Soft­ware genau mei­nen Anfor­de­run­gen an meine schrift­stel­le­ri­sche Arbeits­weise ent­spricht. Es hilft mir, mich mehr auf meine Beru­fung zu fokus­sie­ren und bie­tet weni­ger Ablen­kun­gen, als alle meine Win­dows Rech­ner der letz­ten 24 Jahre.

Alle Gegen­stände und Dinge, die man sich zulegt, belas­ten meis­tens mehr, als dass sie nüt­zen. Wenn man für etwas Geld bezahlt hat, fühlt man sich auch dazu genö­tigt, es zu nut­zen. Bezahlt ist schließ­lich bezahlt. Als Hoch­sen­si­bler sollte man sich gut über­le­gen, was man wirk­lich braucht, denn uns ist der Rest ein grö­ße­rer Bal­last als Nor­mal­sen­si­blen. Wir kön­nen uns schwe­rer wie­der tren­nen. Und wenn wir uns doch mal dazu zwin­gen, dann wol­len wir es meis­tens nicht ein­fach ver­kau­fen, son­dern zusätz­lich in guten Hän­den wissen.

Ein ande­rer Aspekt ist die Iden­ti­fi­ka­tion mate­ri­el­len Gütern bzw. die emo­tio­nale Bin­dung an Gegen­stände. Du bist der Auto­mar­ken-Fah­rer, der Tech­nik­mar­ken-Fan, der Kla­mot­ten­mar­ken-Fan, der Eigen­heim­be­sit­zer, der Irgend­was­samm­ler. Aber in Wirk­lich­keit bist du nicht dein Auto, dein Haus oder Inte­ri­eur und Geräte. Du bist eine Per­son, die all das nutzt. Doch würde es dich ver­än­dern, wenn du zu einer ande­ren Auto­marke grei­fen wür­dest oder ein­mal eine andere Tech­nik­firma oder einen ande­ren Uhren­her­stel­ler aus­pro­bie­ren wür­dest? Ich denke nicht. Iden­ti­fi­ka­tion mit mate­ri­el­len Gütern ist immer eine Sache des Ego. Dein Ego plus­tert sich gerne durch sol­che Bin­dun­gen auf und stellt dich höher, als die Benut­zer oder Besit­zer ande­rer Mar­ken, die nicht so teuer sind, oder als nicht so zuver­läs­sig gel­ten. Dein Eigen­heim ist wert­vol­ler, als das des ande­ren. Nicht zu reden von Mie­tern. Du erhöhst dich zumin­dest gedank­lich damit selbst und ernied­rigst andere oder grenzt sie aus. Das nennt man ein Sta­tus­sym­bol. Du setzt mit sol­chen Sym­bo­len ein sicht­ba­res Zei­chen nach außen, um dich einer bestimm­ten Gruppe Mensch zuzu­ord­nen. Es ist die­selbe Sache, wie mit Sport­fans. Die Begeis­te­rung für eine Mann­schaft oder einen Sport­ler bil­det ein Zusam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühl, grenzt jedoch die eine Gruppe Men­schen gegen die andere ab. So lange du dein Selbst­wert­ge­fühl aus der Iden­ti­fi­ka­tion mit mate­ri­el­len Gütern, also Gegen­stän­den und Din­gen ziehst, bist du von ihnen abhän­gig und nicht wirk­lich frei.

Wenn du dir ein­fach mal über­legst, wie viele Dinge du in dei­ner Woh­nung oder dei­nem Haus beher­bergst, die du gar nicht mehr brauchst, wird ver­mut­lich eine lange Liste dabei her­aus­kom­men. Warum trennst du dich davon nicht ein­fach? Das tut der Psy­che gut und entlastet.

Viel­leicht über­legst du bei Wer­bun­gen ein­mal, ob sie dir die Dinge nicht schön­re­den will. Am sichers­ten ist es für dich, in dich hin­ein zu hören und zu füh­len. Finde her­aus was du wirk­lich brauchst. Höre doch mal pro­be­weise auf dein Neu­ge­bo­re­nen-Ich und dein Höhe­res-Ich, was dir ent­spricht, um die Dinge machen zu kön­nen, die du wirk­lich tun willst. Wahr­schein­lich kommst du dann dahin­ter, was für dich nur Bal­last ist. Ich gebe mich damit nicht mehr ab. Seit­dem geht es mir wesent­lich besser.

Du soll­test nicht Hals über Kopf alles weg­schmei­ßen, ver­schen­ken oder ver­kau­fen, was du hast. Das ist auch keine Lösung. Vor allem nicht, wenn du ver­trag­li­che oder ander­wei­tige Ver­pflich­tun­gen ein­ge­gan­gen bist, um das zu erwer­ben, was dich nun stört. Soll­test du ein Haus gekauft haben, das dich jetzt mehr belas­tet, als dass es dir Freude berei­tet, dann kommst du aus der Num­mer womög­lich nicht sofort her­aus. Schau doch, ob du Mit­be­woh­ner oder Unter­mie­ter auf­neh­men kannst, die dir beim Abzah­len dei­ner Schul­den hel­fen und die du magst. Oder ver­miete es und suche dir eine kleine Woh­nung. Warte ab, bis deine Kre­dite es dir erlau­ben, das Haus ohne gro­ßen Ver­lust zu ver­kau­fen. Ebenso ver­hält es sich mit allem, was du sonst noch auf Kre­dit gekauft hast.

Was ich sagen wollte, ist ein­fach, dass du dich auch lang­fris­tig von allem Hab und Gut tren­nen soll­test, das dich eher belas­tet, als dass es dir hilft.

Es gibt drei Richt­li­nien, an denen du gut ermes­sen kannst, ob dir Dinge wich­tig sind: Braucht dein Neu­ge­bo­re­nen-Ich es? Benö­tigst du es, um dei­ner Beru­fung im Leben nach­zu­ge­hen? Würde es dir das Herz bre­chen, es weg­zu­ge­ben oder zu ver­kau­fen? Wenn du alle drei Fra­gen mit einem kla­ren Nein beant­wor­ten kannst, ist es sehr wahr­schein­lich, dass du dar­auf ver­zich­ten kannst. Wei­ter ein­gren­zen kannst du es mit den Fra­gen: Hilft es mir dabei, meine Über­rei­zung abzu­bauen? Benö­tige ich es, um Sicher­heit zu erlan­gen? Fühle ich mich damit sehr wohl?

Ich habe ein­mal mit dem Gedan­ken gespielt, ad hoc ins Aus­land aus­zu­wan­dern. Da habe ich mich gefragt, was ich mit­neh­men würde, wenn ich nur zwei Kof­fer zur Ver­fü­gung hätte. Meine Ant­wort: mei­nen Lap­top zum Schrei­ben und meine Fotos auf einer Fest­platte. Mein Smart­phone mit allen Kon­tak­ten. Meine fünf Lieb­lings­bü­cher. Ein paar Lieb­lings­kla­mot­ten. Fer­tig. Mitt­ler­weile würde ich statt der Bücher mei­nen prall­ge­füll­ten E‑Book-Rea­der und zusätz­lich meine Gitarre mitnehmen.

Die meis­ten Hoch­sen­si­blen sind so kon­stru­iert, dass wir mit wenig aus­kom­men und es für uns auch bes­ser ist, wenn wir uns nicht mit Din­gen über­häu­fen. Das för­dert nur die Über­rei­zung. Hast du dir nicht auch schon mal ein ein­fa­che­res Leben gewünscht? Die­ses ein­fa­chere Leben fängt damit an, sich weni­ger mit Zeugs zu belasten.

Viel Spaß beim Ausräumen.

<Ver­gan­gen­heit Dua­li­tät Angst und Liebe> 

Sie befin­den sich mit­ten im Buch. Star­ten Sie mit dem Lesen bitte am Anfang.
Ich bitte Sie, das Vor­wort und das Kapi­tel Selbst­ent­wick­lung zu lesen, bevor Sie fortfahren.

Das Buch zur Hochsensibilität in neuem Gewand und erweitertem Inhalt. Einige Texte entsprechen den Inhalten dieser Webseite, viele Tesxte habe ich überarbeitet und neu verfasst.

NEU! Mein Kind ist hochsensibel! Was bedeutet das für mich und wie kann ich es optimal unterstützen??

Wenn du meine Arbeit unterstützen möchtest, kannst du das Taschenbuch oder E-Book (Kindle) erwerben.

Vielen Dank an über 50.000 Leser!

Taschenbuch
E-Book
Cover von Achtsam zum Urvertrauen auf einem Tablet
Ebook Kaufen bei Amazon.de