Weißt du, welche Grenzen alle zu deinen persönlichen physikalischen Grenzen mit dir selbst gehören?
Dein Körper sagt dir ganz genau, was er braucht und wann ihm etwas zu viel ist. Viele Menschen neigen jedoch dazu, ihn zu überhören oder sich an Richtlinien von außen entlang zu hangeln. Oft übernehmen sie Gewohnheiten aus dem Elternhaus oder sind zu bequem, sich vernünftig um ihren Körper zu kümmern.
Sollte es dir so ergehen, dann schau dir deine Gewohnheiten genau an und höre auf die Signale, die dein Körper dir gibt. Du wirst schnell herausfinden, was er will und was nicht.
Ich zähle hier nur mal einige Beispiele für physikalische innere Grenzen auf:
- Muskulär: Beim Sport, schweren oder lang anhaltenden Betätigungen solltest du darauf achten, dass du deine Muskeln nicht überforderst. Nicht auf einen Muskelkater noch ein volles Training obendrauf legen. Davon wird der Muskelkater nicht verschwinden. Erst kurieren und dann langsam antrainieren und die Intensität langsam erhöhen.
- Knochen: Benutze Knieschoner, Ellenbogenschoner, weiche Unterlagen, usw. bei Arbeiten auf hartem Untergrund. Wechsle dich mit deiner Sitz- oder Stehhaltung ab, damit dein Rücken keinen Schaden nimmt. Sorge dafür, dass deine Knochen nicht beschädigt werden oder beschädigte Knochen gut heilen können. Das erfordert oft Geduld. Nimm sie dir. Bei dauerhaften Schäden musst du Rücksicht auf deine Schwachstellen nehmen. Gehe achtsam mit ihnen um und zwinge sie zu nichts, was sie nicht leisten können.
- Ernährung: Finde heraus, welche Nahrung dir guttut und welche dir schadet. Setz deine Erkenntnisse auch um. Softdrinks mit viel Zucker oder Zuckerersatzstoffen schaden dir sehr. Fettes und insbesondere frittiertes Essen, zu viel Zucker oder Fructose, zu viel Milch oder glutenhaltiges Mehl, zu viel rotes und weißes Fleisch, zu viel Fisch, zu viele Süßigkeiten und Salzigkeiten (Chips, Flips, usw.) sind ungesund. Beschränke dich jeweils auf Mengen, die dir gut tun und dich nicht krankmachen.
Ich hatte einige Jahre kein Hunger- und Sättigungsgefühl und habe entsprechend viel gegessen und auf die Waage gebracht. Es stellte sich heraus, dass ich nicht nur meinen Frust in mich hineingegessen hatte, sondern auch an einer Magenübersäuerung litt. Das alles habe ich lange Zeit ignoriert. Als ich dann zunächst das Frustessen unter Kontrolle gebracht hatte, nahm ich ein wenig ab. Doch die Übersäuerung musste so schlimm werden, dass ich unter einer schweren Gastritis litt. Erst in jenem Moment konsultierte ich meinen Hausarzt. Dieser gab mir nicht nur Medikamente gegen die akute Gastritis, sondern auch Ernährungstipps zur Verringerung der Magenübersäuerung. Seitdem ich diese umgesetzt habe, sind mein Hunger- und Sättigungsgefühl wieder normal und ich habe jede Menge Kilos verloren.
Wenn du dich noch nicht mit Ernährung befasst hast, ist es eine gute Idee, einen Ernährungsberater aufzusuchen oder in den Abendschulen einen Kurs zu belegen.
- Nerven: Dein Nervenkostüm ist nicht unbegrenzt belastbar. Auch wenn du denkst, dass im Bett liegen und TV schauen oder am Computer sitzen und gechillt spielen dich entspannt, so ist das nur die halbe Wahrheit. Alle Tätigkeiten, die Reize auf dich ausüben, belasten deine Nerven. Neurologische Forschungen haben gezeigt, dass das Gehirn eine Stunde fernsehen sieben Stunden lang verarbeitet. Sitzt du also 3 Stunden vor der Glotze, dürftest du also den ganzen nächsten Tag kein Fernsehen schauen, damit dein Gehirn alle Reize verarbeiten kann.
Zwei mögliche Wege eine Überreizung abzubauen sind der Rückzug in eine dunkle, reizarme Umgebung oder ein langer Spaziergang, wenn du dabei gut abschalten kannst. Künstliche Reize wie Musik, Filme, Serien, Computerspiele, Surfen im Internet und sogar Bücher lesen belasten dein neuronales Netzwerk immer zusätzlich.
Hier gilt es, die Grenzen zu wahren, die dein Körper dir vorgibt. Er zeigt dir ziemlich genau auf, wo eine Grenze verläuft. Du solltest ihm genügend Beachtung schenken. Natürlich sollst du auch diese Grenzen immer ein wenig ausdehnen und probieren, was geht. Doch achte darauf, deinen Körper nicht zu schädigen, vor allem nicht über längere Zeit überzubelasten oder zu vergiften. Langzeitschäden sind kaum reparabel und zwingen dir neue Grenzen auf.
<Wo sind überall Grenzen? | Innere psychische Grenzen> |
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Ich bitte Sie, das Vorwort und das Kapitel Selbstentwicklung zu lesen, bevor Sie fortfahren.