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Inhaltsverzeichnis

Mit Achtsamkeit zum Urvertrauen

Hochsensibilität im Alltag

Markus Walz

Mit Achtsamkeit zum Urvertrauen

Hochsensibilität im Alltag

Markus Walz

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Das Buch zur Hochsensibilität in neuem Gewand und erweitertem Inhalt. Einige Texte entsprechen den Inhalten dieser Webseite, viele Tesxte habe ich überarbeitet und neu verfasst.

NEU! Mein Kind ist hochsensibel! Was bedeutet das für mich und wie kann ich es optimal unterstützen??

Wenn du meine Arbeit unterstützen möchtest, kannst du das Taschenbuch oder E-Book (Kindle) erwerben.

Die Macht ist mit dir

Es folgt eine lange Ein­lei­tung, damit du auch sicher ver­stehst, was ich meine, bevor ich zu des Pudels Kern vor­stoße. Hab also bitte ein wenig Geduld.

Hoch­sen­si­ble sehen die Welt anders. Man­che haben mir gesagt, sie sehen die Welt nackt und wirk­lich. Pure Rea­li­tät. Sie leben nicht in ihrer eige­nen, klei­nen Welt, son­dern sie sehen die umfas­sende Wahr­heit. Mir geht das nicht über­all, aber doch in etli­chen Facet­ten die­ser Welt genauso. Ich erkenne die Sys­teme und kann sehr gut abschät­zen, was in der Welt vor sich geht. Des­we­gen und wegen der Über­rei­zung ver­zichte ich mitt­ler­weile größ­ten­teils dar­auf, Nach­rich­ten im Fern­se­hen zu schauen. Über­all auf der Welt sind die Sys­teme dar­auf aus­ge­legt, dass es weni­gen auf den Schul­tern vie­ler mate­ri­ell extrem gut geht, wäh­rend die Masse gerade so hin­kommt, vor sich hin­ve­ge­tiert oder sogar unter Armut lei­det. Wir leben in einem rie­si­gen Pyra­mi­den­sys­tem, in dem die Res­sour­cen und die Macht auto­ma­tisch nach oben flie­ßen. Die­ses Sys­tem wird von eini­gen weni­gen Men­schen (weni­ger als 1 % der Welt­be­völ­ke­rung) aus­ge­formt und ver­fei­nert, wäh­rend ca. 10 % es durch­set­zen. Den bei­den obers­ten Ebe­nen geht es mate­ri­ell gese­hen sehr gut. Sie haben kei­ner­lei mate­ri­elle Sor­gen und kön­nen ihr Leben genie­ßen. Die Ebe­nen dar­un­ter begin­nen bereits damit, All­tags­sor­gen zu ver­spü­ren. Wei­ter unten wer­den es dann Über­le­bens­ängste. Je tie­fer wir an die Basis kom­men, desto brei­ter wird sie. Ganz unten ste­hen die Men­schen, die in Slums oder auf der Straße woh­nen und keine Wahl haben, wie sie über­le­ben. Sie müs­sen tun, was immer gefor­dert wird. Die­ses Sys­tem lie­fert immer neue Namen für die Medien, Neu­gie­ri­gen, Sen­sa­ti­ons­lus­ti­gen und Moral­apos­tel. Die Nach­rich­ten­in­halte hin­ge­gen sind seit Ewig­kei­ten immer die­sel­ben und es ändert sich nicht viel im Laufe einer Lebensspanne.
Die erste Fähig­keit ist also die Erkennt­nis des­sen, was wahr ist, was rich­tig ist und was falsch ist. Alle Men­schen tra­gen den Kern der Erkennt­nis in sich. Wir Hoch­sen­si­blen haben die Fähig­keit, ihn vor den ande­ren deut­lich wahrzunehmen.

Durch die erhöhte Wahr­neh­mungs­fä­hig­keit und das schnelle Ver­ar­bei­ten von Infor­ma­tio­nen haben wir die Werk­zeuge dafür, Gescheh­nisse vor­her­zu­se­hen. Das mag wie Hell­se­he­rei klin­gen und fühlt sich aus der Warte der Betrof­fe­nen auch so an. Dabei abs­tra­hie­ren wir unsere Wahr­neh­mung und die dar­aus gezo­ge­nen Erfah­run­gen und über­tra­gen bei­des auf ein ande­res Ereig­nis. Ein­fa­ches Bei­spiel: Eine frisch geschie­dene allein erzie­hende Mut­ter ohne eige­nes Ein­kom­men, die an der Armuts­grenze lebt, will den Schre­ber­gar­ten über­neh­men, den sie zusam­men mit ihrem gut ver­die­nen­den Ehe­mann in der Ehe gepach­tet hatte. Wer sieht es jetzt schon kom­men? Eben. Ich habe ihr genau vor­her­ge­sagt, dass sie sich mit den Kos­ten über­nimmt und ihre Rech­ne­rei eine Milch­mäd­chen­rech­nung sei. Sie ließ die unre­gel­mä­ßi­gen Kos­ten außer Acht. Abfuhr von Gar­ten­ab­fäl­len, die Far­ben, um das Gar­ten­haus zu strei­chen, das Geld für Werk­zeug und Dün­ger. All jene Dinge, die man benö­tigt, wenn man einen Nutz­gar­ten hal­ten will. Dage­gen rech­nete sie jedoch die Erspar­nisse ein, die sie durch selbst gezo­gene Kar­tof­feln, Möh­ren und Gur­ken hat. Natür­lich mit einem zu hohen Betrag und viel zu gut geschätz­ter Ernte. Trotz Vor­war­nun­gen wollte sie nicht hören. Wer hört schon gerne die Wahr­heit, wenn man sich etwas in den Kopf gesetzt hat.

Natür­lich kam es, wie es kom­men musste. Die junge Dame ver­schul­dete sich bei ihrer Fami­lie und ihren Freun­den, um die Par­zelle hal­ten zu kön­nen, und ging bis zum Äußers­ten. Sie wurde vom Schre­ber­gar­ten­ver­ein hin­aus­ge­wor­fen und saß ohne Gar­ten­par­zelle, Kar­tof­feln und mit Schul­den da. Kann jedem Mal pas­sie­ren, klar. Jedoch nei­gen einige Men­schen dazu, dass ihnen immer wie­der ähn­li­che Dinge in leicht abge­wan­del­ter Form pas­sie­ren. Bei jeder Ent­schei­dung den­ken sie: »Bei mir kann das ja ganz anders lau­fen als bei ande­ren.« Oder: »Dies­mal wird es bes­ser lau­fen als die letz­ten 30 Male.« Irgend­wann fällt der Kugel­schrei­ber viel­leicht nicht zu Boden, wenn ich ihn fal­len lasse, son­dern schwebt zurück in meine Hand. Sie hören nicht auf ihr Gefühl, son­dern auf das Wollen.
Die zweite Fähig­keit ist also die Weit­sicht, erken­nen zu kön­nen, wel­che Folge eine Hand­lung in sich trägt.

Durch dein Mit­ge­fühl ver­stehst du viel bes­ser als andere, wie Men­schen ticken. Oft schaust du jeman­den für einen Moment an und kannst ihn schon grob einer bestimm­ten Kate­go­rie Mensch zuord­nen. Die Kate­go­rien teilst du dir schon ein, seit­dem du den­ken kannst. Meine sind: sym­pa­thisch, schön (im Inne­ren), getrie­ben, trau­rig, ver­zwei­felt, abge­stürzt, aggres­siv, sen­si­bel, ent­rückt, (geis­tig) krank, hin­ter­häl­tig, ego­is­tisch, bös­ar­tig, lebens­be­dro­hend. Es kom­men bei Bedarf noch einige Nuan­cen dazu. Seit jeher kate­go­ri­siere ich Men­schen erst ein­mal nach ihren pri­mä­ren Eigen­schaf­ten. Wenn ich sie näher ken­nen lerne, wer­den sie aus den Kate­go­rien her­aus­ge­holt und mit ihren jewei­li­gen Detail­ei­gen­schaf­ten ohne Schub­la­den ein­ge­ord­net. Jeder bekommt sei­nen eige­nen Platz in mei­nem Kopf oder Her­zen. Mitt­ler­weile kann ich vie­len Men­schen nach ein paar Minu­ten Gespräch bereits ihre grund­sätz­li­chen Eigen­schaf­ten ins Gesicht sagen. Sie sind dann erstaunt oder reagie­ren auch zum Teil abweh­rend, wenn ich das tue. Selbst wenn es für sie posi­tiv aus­schaut. Nie­mand wird gerne durch­schaut. Aber das ist ein wesent­li­cher Teil dei­nes Seins. Du durch­schaust Men­schen. Je älter du wirst, desto weni­ger Zeit benö­tigst du und desto genauer wer­den die Ana­ly­sen. Mir wurde schon von etli­chen Men­schen unter­stellt, dass ich psy­cho­lo­gisch geschult sei. Ich habe in mei­nem gan­zen Leben noch kein kli­ni­sches Psy­cho­lo­gie­buch gele­sen und habe nie eine Psy­cho­lo­gie­vor­le­sung besucht. Aller­dings habe ich erst vor eini­gen Mona­ten in einem Stan­dard­werk geblät­tert und die gele­se­nen Text­pas­sa­gen haben mir gezeigt, dass ich durch rei­nes Selbst­stu­dium in der Pra­xis viele Dinge gut ein­schät­zen kann. Ich lese in Men­schen. Außer ihren Grund­ei­gen­schaf­ten kann ich auch noch ihre der­zei­tige Gemüts­lage sehen und spü­ren. Wenn ich mit ihnen rede, bekomme ich sofort eine Rück­mel­dung, inwie­weit sich meine Worte auf ihren Gemüts­zu­stand aus­wir­ken. Wahr­schein­lich hast du nun bei etli­chen Sät­zen inner­lich genickt und »Ich auch« gedacht.
Die dritte Fähig­keit ist die Ein­sicht in das mensch­li­che Wesen.

An ande­rer Stelle gehe ich noch auf die drei Ichs in jedem Men­schen ein. Das Höhere-Ich ist für die Kom­mu­ni­ka­tion mit dem Netz­werk zustän­dig. Ich erläu­tere es zu dei­nem Ver­ständ­nis jetzt kurz und spä­ter dann aus­führ­lich. Zu eini­gen Men­schen hast du bestimmt schon ein­mal eine Ver­bun­den­heit gespürt, die du dir nicht erklä­ren konn­test. Du hast viel­leicht Men­schen ken­nen gelernt und dach­test nach kur­zer Zeit, du wür­dest sie schon sehr viel län­ger ken­nen. Kannst du dir vor­stel­len, dass alle Lebe­we­sen auf die­sem Pla­ne­ten mit­ein­an­der ver­bun­den sind, vor allem aber die Men­schen unter­ein­an­der und die Hoch­sen­si­blen im Beson­de­ren? Man­che Hoch­sen­si­ble spü­ren die­ses Netz­werk sogar bewusst. Sie haben direk­ten Zugriff dar­auf. Die meis­ten jedoch grei­fen über ihr Höhe­res-Ich dar­auf zu. Dies geschieht immer dann, wenn das Bewusst­sein abge­schal­tet ist.

Bevor du etwas sehr Teu­res kaufst, hast du bestimmt auch das Bedürf­nis noch­mal eine Nacht drü­ber zu schla­fen und zu schauen, was für ein Gefühl du am Mor­gen bei der Sache hast. Fal­len dir nicht auch immer die bes­ten Ideen ein, wenn du spa­zie­ren gehst oder Sport machst? Deine bewuss­ten Gedan­ken ebben ab. Die mono­to­nen Bewe­gun­gen und die Umge­bungs­ge­räu­sche oder Musik drän­gen sie in den Hin­ter­grund. Du lässt die Gedan­ken umher­strei­fen. Es ist unge­fähr der­selbe Zustand, den du wäh­rend einer Medi­ta­tion ver­spürst. In dem Fall hat sich das Höhere-Ich mit dem Netz­werk ver­bun­den, Infor­ma­tio­nen hin­ein gege­ben und andere Infor­ma­tio­nen her­un­ter­ge­la­den. Wie in einem Com­pu­ter­netz­werk – alles per LTE und WLAN ohne Kabel. Das Ergeb­nis kom­mu­ni­zie­ren wir als Gefühl für etwas, als Intui­tion oder als Idee, damit es sich nicht nach Eso­te­rik anhört. Viele Men­schen ver­bin­den Eso­te­rik mit einem Hau­fen Schar­la­ta­nen, die ungreif­ba­ren Unfug erzäh­len, der wis­sen­schaft­lich nicht beweis­bar ist oder nicht in ein moder­nes, auf­ge­klär­tes Lebens­kon­zept passt.

Durch die­ses Netz­werk kann man auch Zufälle her­bei­füh­ren. Hast du schon ein­mal erlebt, dass du etwas drin­gend benö­tigst, es aber nicht fin­dest oder dir nicht leis­ten kannst und just ind dem Moment kommt jemand um die Ecke mit genau die­sem Ding oder einem Rat­schlag oder einer hel­fen­den Hand? Ich erlebe es immer wie­der, dass ich Dinge, die ich unbe­dingt haben will oder drin­gend benö­tige, uner­war­tet auf einen Preis redu­ziert finde, den ich mir leis­ten kann. Auch wenn das Ding dann gebraucht ist, ist es so neu­wer­tig, dass es bei mir noch etli­che Jahre hält. Genauso habe ich Men­schen ken­nen­ge­lernt, die genau die Infor­ma­tio­nen mit sich brach­ten, die ich zu dem Zeit­punkt mei­ner Ent­wick­lung benö­tigte. Oft auf so unwahr­schein­li­che Weise, dass es kaum ein Zufall sein konnte.

Pro­biere es ein­fach mal aus. Wenn du schon immer etwas haben woll­test, wünsch es dir ganz doll über eine län­gere Zeit und denke immerzu daran, bevor du ein­schläfst. Die Wahr­schein­lich­keit ist hoch, dass du in rela­tiv kur­zer Zeit (ein paar Tage oder wenige Wochen) die Chance dazu bekommst, die­ses Ding zu erhal­ten. Bei gro­ßen Wün­schen könnte es etwas län­ger dau­ern. Wich­tig dabei ist, dass du dann dei­nem Höhe­ren-Ich folgst, damit es die Mög­lich­kei­ten schaf­fen kann, um deine Wün­sche zu rea­li­sie­ren. Am bes­ten funk­tio­niert es natür­lich, wenn du dir ein­fach etwas wünschst und das Ergeb­nis offen lässt. »Ich könnte jetzt gut einen zu mir pas­sen­den Part­ner gebrau­chen.« Oder: »Mein Job ist nichts mehr für mich, viel­leicht bie­tet sich mir ein geeig­ne­te­rer an.« Sind schlauere Wün­sche als: »Ich könnte jetzt einen Part­ner gebrau­chen, der schlau, fröh­lich und lus­tig, aber erwach­sen ist und gut aus­sieht.« So ein Wunsch könnte genauso einen Men­schen in dein Leben füh­ren. Aber dafür inter­es­siert er sich lei­der für Dinge, die dei­nen Inter­es­sen nega­tiv gegen­über­ste­hen und hat eine Ein­stel­lung zum Leben, die du auf kei­nen Fall tei­len willst und kannst.

Was du unbe­dingt für deine Ent­wick­lung benö­tigst, wird von ganz allein auf dich zukom­men. Meis­tens ziem­lich unver­mu­tet. Viel lie­ber soll­test du aber an etwas den­ken, was dir wirk­lich nütz­lich wäre und was dir ent­spricht. Im Nor­mal­fall ist Geld und Besitz­tum für Hoch­sen­si­ble nicht wich­tig, denn bei­des beant­wor­tet nicht unsere Fra­gen und hilft uns nicht bei der Ent­wick­lung. Das ist unser ein­ge­bau­tes Wesen. Geld macht nicht glück­lich, aber es beru­higt, ist eine typi­sche Hal­tung für Hoch­sen­si­ble. Doch auch mensch­li­che Hilfe und Unter­stüt­zung kann man auf die­sem Weg bekom­men. Wenn ich sehr ein­sam und ver­zwei­felt war, kam jemand mit einem Rat oder einer Geschichte daher, die mir half. Oder er spen­dete mir Trost. Jemand fand genau die Worte, die ich in mei­ner Not brauchte oder bot mir seine hel­fende Hand an. Für Men­schen, die schon mal mit ent­spre­chen­der Lek­türe in Berüh­rung gekom­men sind: Ich spre­che hier das Gesetz der Anzie­hung an. Wir zie­hen das an, was wir aus­sen­den. Die Ener­gie­fre­quenz, auf die wir uns ein­stel­len, bringt uns das Gewünschte bzw. das Benötigte.
Die vierte Fähig­keit ist die Kom­mu­ni­ka­tion mit dem Netzwerk.

Das alles hört sich nach Hexe­rei oder Star Wars an? Die Macht ist mit dir, mein jun­ger Pada­van! Was glaubst du, woher George Lucas seine Ideen bezieht? George ist hun­dert­pro­zen­tig ein Hoch­sen­si­bler. Und die Jedi-Rit­ter sind eben­falls Hoch­sen­si­ble, die trai­niert wur­den, ihre Fähig­keit zu einem Maxi­mum zu nutzen. 😉

Jetzt kom­men wir end­lich zum Kern des Artikels.
Mit die­sen vier Fähig­kei­ten ist es für dich über­haupt kein Pro­blem, Men­schen zu mani­pu­lie­ren. Du kannst sie mit ein biss­chen Übung bewusst dazu brin­gen, das zu tun, was du willst. Es sei denn, es sind selbst Hoch­sen­si­ble. Die durch­schauen dein Bestre­ben schnell. Ver­such es ein­mal mit Kol­le­gen oder Mit­men­schen, die du für gut mani­pu­lier­bar hältst. Aber tue ihnen etwas Gutes dabei. Bring sie viel­leicht dazu, eine Dumm­heit nicht zu bege­hen. Die Fähig­keit der Mani­pu­la­tion ist uns in die Wiege gelegt. Wir benö­ti­gen dazu kein Psychologiestudium.
Nun kom­men wir zum ers­ten Mal auf das Thema Karma und kos­mi­sches Gleich­ge­wicht. Beide Sys­teme basie­ren auf dem all­ge­mein aner­kann­ten Sys­tem: Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.
Zuerst ein­mal die dunkle Seite der Macht. Wenn es mir Spaß berei­tet, die Men­schen so zu mani­pu­lie­ren, dass sie mir zu Gefal­len sind und meine per­sön­li­chen Bedürf­nisse befrie­di­gen, kann ich ein nahezu sorg­lo­ses Leben füh­ren auf Kos­ten ande­rer. Nun mag einem das so erschei­nen, dass jemand gewollt hat, dass ich meine Fähig­kei­ten auf diese Weise nutze. Denn warum sollte ich sie sonst haben? Ich habe schließ­lich ein leich­tes Leben ver­dient. Warum soll ich mir es erschwe­ren, indem ich meine Fähig­kei­ten nicht ein­setze? Ich habe eine Frau, die mei­nen Haus­halt führt und die Kin­der ver­sorgt. Ich habe eine Geliebte, die sich um meine sexu­el­len Bedürf­nisse küm­mert. Ich habe einen Job, bei dem ich nicht allzu viel tun muss und ver­diene viel Geld. Warum soll ich nicht die Zeit dazu nut­zen, die mir geschenkt wurde, um alle Annehm­lich­kei­ten des Lebens zu genie­ßen? Für Frauen liest sich das so: Ich habe einen Mann, der mich mit sei­ner Arbeit ver­sorgt und sich um die Kin­der küm­mert. Ich habe eine Putz­frau oder Haus­häl­te­rin, die mein Haus sau­ber hält. Ich habe einen Lieb­ha­ber, der alle meine Wün­sche erfüllt. Warum soll ich dann nicht die Zeit dazu nut­zen, die mir geschenkt wurde, um mir alle meine Wün­sche zu erfüllen?
Die Folge die­ser Mani­pu­la­tion und des Den­kens ist gera­dezu selbst­zer­stö­re­risch. Die Spi­rale beginnt damit, dass man den Part­ner danach aus­sucht, wie gut man ihn mani­pu­lie­ren kann und nicht, ob er zu einem passt. Ebenso mani­pu­liert man den eige­nen Nach­wuchs von Anfang an so, wie man ihn gerne hätte. Man ver­nach­läs­sigt die Ver­an­la­gung der Kin­der. Als Per­so­nal sucht man sich Men­schen, die man leicht beein­flus­sen kann. Alle Men­schen um mich herum suche ich mir nach die­sen Kri­te­rien aus. Ich bin immer der Mit­tel­punkt der Men­schen in mei­nem Dunst­kreis. Dar­aus resul­tiert, dass ich mich auch um immer mehr Men­schen küm­mern muss. Ich muss sie per­ma­nent mani­pu­lie­ren, um die gewünsch­ten Effekte zu erzie­len. Wenn jemand nicht spurt, wird er aus­ge­tauscht. Da ich mich durch meine Natur immer sehr schnell an einen Sta­tus quo gewöhne und mich mit ihm lang­weile, müs­sen zusätz­lich immer neue Ebe­nen der Sti­mu­la­tion her. Mein Part­ner lang­weilt mich, also muss ein neuer her. Der Sex mit dem Gelieb­ten ist nicht mehr so toll wie frü­her, also muss ein neuer Lieb­ha­ber her. Ich habe mit dem Lieb­ha­ber schon alles aus­pro­biert, was er kann. Da suche ich mir einen neuen, mit dem ich noch mehr Tech­ni­ken aus­pro­bie­ren kann. Die Sti­mu­la­tion beim Sex muss immer grö­ßer wer­den. Die Höhe­punkte immer inten­si­ver oder län­ger. Viel­leicht hel­fen Alko­hol oder andere Dro­gen? Viel­leicht ist SM etwas für mich? Wenn die Ver­liebt­heit auf­hört, brau­che ich drin­gend einen neuen Part­ner oder Gelieb­ten. Meine Freunde erzäh­len immer das­selbe und sind lang­wei­lig. Ich brau­che neue Freunde. Das Geld reicht nicht mehr, um den Sta­tus zu hal­ten, den ich mir mitt­ler­weile ange­wöhnt habe. Also muss ich wie­der den Part­ner gegen einen tau­schen, der mir das Plus an Mit­teln bereit­stellt. Das Spiel geht auf einer neuen Ebene von vorn los. Ich bin so damit beschäf­tigt, die Spi­rale am Leben zu erhal­ten, in die ich mich bege­ben habe, dass meine ande­ren Fähig­kei­ten und Bedürf­nisse auf der Stre­cke blei­ben. Ich lebe nur meine mani­pu­la­tive Seite aus. Und das ist die Seite, die mich am wenigs­ten befrie­digt. Ich kann das Loch nicht fül­len, das in mir klafft. Ich kann die Fra­gen nicht beant­wor­ten, die sich mir stel­len. Wenn ich Glück habe, sterbe ich, bevor das Kar­ten­haus aus Lügen, Betrug und Mani­pu­la­tion zusam­men­bricht. Wenn ich Pech habe, erlebe ich es noch mit. Im Hin­ter­kopf weiß ich die ganze Zeit über, dass ich sehr tief fal­len werde, wenn mich die­ses Schick­sal ereilt. Ich kann im Grunde kein erfüll­tes Leben füh­ren, denn das von mir auf­ge­baute ist hohl und leer. Es besteht nur aus Äußer­lich­kei­ten. Oft brin­gen die Hoch­sen­si­blen das Haus selbst zum Ein­sturz, weil sie nicht mehr damit umge­hen kön­nen und sich hoff­nungs­los über­reizt und über­for­dert haben. Die Fol­gen sind für sie emo­tio­nal furcht­bar und unab­seh­bar. Schau dir die Stars an, die in schwin­delnde Höhen gestie­gen sind, weil sie ein­fach ohne Rück­sicht auf Ver­luste alles dafür getan haben, in diese Posi­tion zu gelan­gen. Wenn sie fal­len, ist ihr Leben ein ein­zi­ger Trüm­mer­hau­fen und sie fan­gen ganz von vorn an. Nur mit noch beschei­de­ne­ren Vor­aus­set­zun­gen als jeder andere.

Nutzt du die Mani­pu­la­ti­ons­fä­hig­keit zum Wohle ande­rer, wirst du ein ganz ande­res Erleb­nis haben. Mein Opa sagte mal zu mir: Ein Lächeln kos­tet dich nichts und Freund­lich­keit ebenso wenig. Wenn du im Leben gibst, wirst du ein Viel­fa­ches zurück­er­hal­ten. Er war ein sehr wei­ser Mensch.

Wenn du Men­schen in Not hilfst, ihre Unsi­cher­hei­ten zu über­win­den oder rich­tige Ent­schei­dun­gen zu tref­fen und sie bemer­ken den Unter­schied, haben sie eine bes­sere Chance, im Leben zurecht­zu­kom­men und sich zu ent­wi­ckeln. Jeder Mensch ist zeit sei­nes Lebens in Ent­wick­lung. Man­che Men­schen brau­chen nur viel, viel län­ger dazu, als wir Hoch­sen­si­blen. Unter­stütze sie in ihrem eige­nen Tempo und biete deine Hilfe an. Jeman­dem etwas auf­zwin­gen zu wol­len, bringt dich wie­der in eine nega­tive Spi­rale. Wenn du ihnen gibst, was sie wirk­lich benö­ti­gen und sie berätst, so gut du kannst, wer­den sie sich zu gege­be­ner Zeit erkennt­lich zei­gen. Du wirst zwar nicht immer das bekom­men, was du haben willst, aber du wirst immer das bekom­men, was du wirk­lich brauchst. Wenn du dich in dei­nem Leben auf die Dinge kon­zen­trierst, die wirk­lich wich­tig sind, wenn du dei­nen Fähig­kei­ten folgst und sie sinn­voll und hilf­reich ein­setzt, dann wird sich das für dich aus­zah­len. Für jeden Dienst, den du ande­ren erweist, wirst du viel­fach belohnt. Die Vor­aus­set­zung dafür ist, dass du es ohne Hin­ter­ge­dan­ken und aus dei­nem grund­ei­ge­nen Bedürf­nis her­aus tust. Setze deine Erkennt­nis dazu ein, ande­ren die Augen zu öff­nen. Setze deine Weit­sicht dazu ein, die Men­schen um dich herum durch die Strom­schnel­len und um die Riffe herum zu navi­gie­ren und sie sicher ans Ufer zu brin­gen. Setze deine Ein­sich­ten in die Men­schen dazu ein, ihnen zu hel­fen, ihre Schwä­chen zu sehen und zu meis­tern, damit sie sich ihren Ängs­ten stel­len und diese über­win­den kön­nen. Setze dei­nen Zugriff auf das Netz­werk ein, um dei­nen Gefüh­len zu fol­gen zu dei­nem Bes­ten und zum Bes­ten aller ande­ren. Wenn du das tust, wirst du unglaub­li­che Dinge erle­ben, die Wun­der die­ser Welt sehen und spü­ren und am Ende dei­nes Weges den Dank vie­ler Men­schen im Gepäck haben. Deine per­sön­li­chen Bedürf­nisse wer­den immer erfüllt wer­den und du wirst alle deine Fra­gen beant­wor­tet bekom­men. Dazu soll­test du andere Men­schen lie­ben und ach­ten, auch wenn sie dir zunächst nicht wohl geson­nen sind. Und du soll­test das Gros dei­ner Ängste über­win­den und zum Urver­trauen fin­den. Das Ver­trauen, dass alles gut wird, wenn du dei­nem Gefühl folgst.

Ein indi­sches Sprich­wort besagt: »Am Ende dei­nes Wegs wird alles gut, und wenn noch nicht alles gut ist, bist du noch nicht am Ende angelangt.«

<Der Ozean unter der Pfütze Män­ner haben es schwer>

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Ich bitte Sie, das Vor­wort und das Kapi­tel Selbst­ent­wick­lung zu lesen, bevor Sie fortfahren.

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