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Inhaltsverzeichnis

Mit Achtsamkeit zum Urvertrauen

Hochsensibilität im Alltag

Markus Walz

Mit Achtsamkeit zum Urvertrauen

Hochsensibilität im Alltag

Markus Walz

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Das Buch zur Hochsensibilität in neuem Gewand und erweitertem Inhalt. Einige Texte entsprechen den Inhalten dieser Webseite, viele Tesxte habe ich überarbeitet und neu verfasst.

NEU! Mein Kind ist hochsensibel! Was bedeutet das für mich und wie kann ich es optimal unterstützen??

Wenn du meine Arbeit unterstützen möchtest, kannst du das Taschenbuch oder E-Book (Kindle) erwerben.

Der WOW-Effekt

Es scheint so, dass viele Hoch­sen­si­ble außer­ge­wöhn­lich krea­tiv sind. Ebenso geben etli­che HSP an, dass sie das Gefühl haben, viel schnel­ler und/oder viel mehr als andere Men­schen in ihrer Umge­bung zu den­ken. Vor allem den­ken sie immerzu nach und kön­nen ihre Gedan­ken­ströme nicht ein­fach abstellen.

Sollte es dir so ergan­gen sein, dass du in dei­ner Jugend auf die intel­lek­tu­elle Schiene gera­ten bist, dann wirst du deine Krea­ti­vi­tät und dei­nen gan­zen Hirn­schmalz in deine Arbeit oder For­schungs­pro­jekte ein­flie­ßen las­sen. Nicht wenige Hoch­sen­si­ble sol­len in For­schung und Ent­wick­lung tätig sein. Ich habe einige ken­nen gelernt. Dir wird es wahr­schein­lich nicht wirk­lich bewusst sein, dass du im Job krea­ti­ver bist als Nor­mal­sen­si­ble. Das ist ganz natür­lich, denn unbe­wusste Hoch­sen­si­ble (die nicht wis­sen, dass sie HSP sind) gehen prak­tisch immer davon aus, dass die Men­schen um sie herum genauso funk­tio­nie­ren wie sie selbst. Auch wenn wir wis­sen, dass die meis­ten Men­schen andere Inter­es­sen und Vor­stel­lun­gen vom Leben haben, glau­ben wir auf der Ebene der ein­zel­nen Fähig­kei­ten und Eigen­schaf­ten, dass alle Men­schen uns ähneln. Das ist aller­dings meis­tens nicht der Fall. HSP haben eine ganz andere Sicht­weise auf die meis­ten Dinge im Leben. Je nach­dem, wel­che ihrer Sinne wie stark aus­ge­prägt ist.

Hoch­sen­si­ble, die auf der emo­tio­na­len Schiene leben, wer­den höchst­wahr­schein­lich ihre Haupt­be­schäf­ti­gung im Krea­tiv­sek­tor gefun­den haben. Zeich­ner, Musi­ker, Tän­zer, Bild­hauer, Desi­gner, Archi­tek­ten und Gestal­ter gehö­ren dazu. Falls deine Bil­dung dazu nicht aus­ge­reicht hat, weil du genauso faul in der Schule warst wie ich, beschäf­tigst du dich höchst­wahr­schein­lich neben­bei mit einer oder meh­re­ren künst­le­ri­schen Tätig­kei­ten. Malen, Sti­cken, Klei­dung schnei­dern, Möbel auf­ar­bei­ten, Holz­fi­gu­ren schnit­zen, Schrift­stel­le­rei, Car­toons zeich­nen, ein Musik­in­stru­ment spie­len, Aus­drucks­tanz oder ähn­li­che Hob­bies wer­den sich bestimmt in dei­nem Lebens­lauf finden.

Soll­test du dir die soziale Schiene aus­ge­sucht haben, wirst du krea­tiv mit Pro­ble­men der Men­schen um dich herum umge­hen. Ich zum Bei­spiel bin beruf­lich ein pro­fes­sio­nel­ler Pro­blem­lö­ser (mit Mensch und Maschine) und bringe diese Krea­ti­vi­tät auch bei Gesprä­chen mit den Men­schen in mei­ner Umge­bung ein. Wo sie keine Wege mehr durch den Urwald sehen, finde ich den klei­nen Tram­pel­pfad, der durch einen Busch ver­steckt war. Auch hier macht sich der kom­plett andere gedank­li­che Blick­win­kel bezahlt. Für uns und die, denen wir helfen.

Egal wel­che Art der Krea­ti­vi­tät du an den Tag legst, wirst du sicher­lich schon oft dar­über gestol­pert sein, dass andere Men­schen stau­nend vor dei­nem Werk, dei­nem Vor­schlag oder dei­ner Arbeit gestan­den haben und diese über die Maße bewun­dert haben. Viel­leicht sogar bei Din­gen, die du für selbst­ver­ständ­lich oder sogar nicht mal so gut gelun­gen hältst.

Das habe ich manch­mal erlebt, wenn ich ande­ren Men­schen meine Fotos gezeigt habe. Ich kann es nicht wirk­lich nach­voll­zie­hen, weil ich die emo­tio­na­len Zustände, in denen die Fotos ent­stan­den sind, gut im Gedächt­nis habe. Eine Kol­le­gin meinte ein­mal zu mir, dass ich es her­vor­ra­gend ver­stehe, die Atmo­sphäre der Sze­ne­rie ein­zu­fan­gen, auch wenn die Fotos nicht rea­lis­tisch aus­sä­hen, son­dern im Grunde zu bunt seien. Sie hät­ten zu einem Teil etwas über­ir­disch Schö­nes. Das fand ich reich­lich über­trie­ben. Bis mir auf­ge­fal­len ist, dass es mir in der Foto­gra­fie immer dar­auf ange­kom­men ist, dass die Fotos so aus­se­hen, wie ich sie gese­hen habe – plus der Emo­tion, die ich beim Anblick ver­spürt habe. Die­ses Plus ist es wahr­schein­lich, wel­ches die Men­schen als WOW empfinden.

Der WOW-Effekt ist mir sowohl bei der Arbeit begeg­net, wenn ich PC-Pro­bleme oder eher Mensch-PC-Schnitt­stel­len-Pro­bleme löse, als auch bei mei­ner Musik, als ich nach knapp einem hal­ben Jahr Gitar­ren­selbst­stu­dium schon eigene Stü­cke »zusam­men­ge­stellt« habe (kom­po­nie­ren würde ich es nicht nen­nen). Wenn ich für Men­schen koche oder backe, die ich neu ken­nen gelernt habe, ist es meis­tens ebenso. In allen mög­li­chen Berei­chen, in denen ich mich krea­tiv betä­tige, löse ich hin und wie­der die­sen WOW-Effekt aus.

Kommt dir das bekannt vor?

Nutze den WOW-Effekt ruhig für dich und deine Inter­es­sen aus. Wir Hoch­sen­si­ble haben bis­wei­len eine emo­tio­nale Sperre dage­gen oder bekom­men Gewis­sens­bisse, unser Talent aus­zu­nut­zen, gerade wenn wir es außer­halb unse­res eigent­li­chen Beru­fes ein­set­zen. Gewis­sens­bisse sind jedoch gar nicht not­wen­dig bzw. kön­nen geflis­sent­lich igno­riert wer­den. (Außer dein Talent liegt irgendwo im ille­ga­len Bereich. Hier soll­test du dir doch eher gut über­le­gen, wie die Fol­gen aus­se­hen und dar­auf ver­zich­ten es auszuüben.)

Ein wei­te­res Pro­blem­feld der Hoch­sen­si­blen sind Wett­kämpfe und Kon­kur­ren­zen. Viele stel­len sich ihnen ungern oder prin­zi­pi­ell nicht, weil sie Schwie­rig­kei­ten damit haben, ver­lo­rene Wett­kämpfe oder Absa­gen zu ver­ar­bei­ten. Sie nei­gen von vorn­her­ein dazu zu den­ken, dass sie in ihrem Tun nicht gut genug sind. Hoch­sen­si­ble nei­gen zum Per­fek­tio­nis­mus und sind mit ihren Ergeb­nis­sen sel­ten zufrie­den. (Siehe auch den Abschnitt »Los­las­sen – Perfektionismus«)

Sofern du davon betrof­fen bist, führe dir vor Augen, dass du immer genauer arbei­ten wirst und emo­tio­nal stär­ker in Ver­bin­dung zu dei­nem Werk oder dei­ner Arbeit stehst als 80 % der Mensch­heit. Es wäre schade, wenn du deine Arbei­ten oder deine (Kunst-)Werke vor ande­ren Men­schen ver­steckst, denn sie sind von dir mit dei­nem ganz eige­nen Blick­win­kel erstellt wor­den und haben das Zeug dazu, die Men­schen zu erfreuen und zu inspirieren.

Schraube deine eige­nen Erwar­tun­gen her­un­ter, lass die Dinge auf dich zukom­men. Ver­lo­rene Wett­kämpfe sind kein Welt­un­ter­gang, ebenso wenig wie Absa­gen auf Bewer­bun­gen oder feh­lende Reso­nanz auf ein krea­ti­ves Werk. Nimm sie nicht per­sön­lich, denn sie bedeu­ten nicht, dass du schlecht warst, son­dern nur, dass die Wahl auf jemand ande­ren gefal­len ist. Mach ein­fach wei­ter und finde alter­na­tive Lösun­gen. Das ist es, was du näm­lich rich­tig gut kannst. Nur meis­tens für andere und nicht für dich selbst.

Als Bei­spiel möchte ich hier ein­mal meine Ent­wick­lung als Schrift­stel­ler anbrin­gen. Bis vor 7 Jah­ren pro­du­zierte ich tau­sende und aber­tau­sende DIN A 4 Sei­ten von Roman­an­fän­gen, fer­ti­gen und unfer­ti­gen Kurz­ge­schich­ten. Für einige Text­pas­sa­gen habe ich von eini­gen Men­schen Lob bekom­men. Doch mein Schrei­ben war mir nie gut genug, als dass ich mit einer Geschichte zufrie­den sein konnte. Dann habe ich mit einem Freund zusam­men ein Buch geschrie­ben. Es wurde fer­tig und war furcht­bar. Aber die Arbeit daran hat unheim­lich Spaß gemacht. Danach habe ich noch einige Manu­skripte mehr ver­fasst, die alle ganz ansehn­lich waren und für die ich posi­tive Rück­mel­dun­gen bekam. Ich habe ein­fach mei­nen Per­fek­tio­nis­mus über Bord gewor­fen und mir gesagt: »Wenn es beim ers­ten Ent­wurf scheiße wird, über­ar­beite ich es ein­fach, bis es schön wird.«

Bei mei­nem Roman »Nord­frie­sen­kö­nig« fand ich kei­nen Ver­lag, der ihn her­aus­brin­gen wollte. Eigent­lich hatte ich selbst den Anspruch an mich, dass ich ein »rich­tig« ver­leg­ter Autor wer­den will. Die­ser Anspruch ist aus ver­schie­de­nen Grün­den heut­zu­tage in Deutsch­land unrea­lis­tisch. Letzt­end­lich habe ich auch die­sen Anspruch über Bord gewor­fen und mich über das Selbst­ver­le­ger­tum erkun­digt. Da öff­ne­ten sich plötz­lich viele neue Türen für mich, weil ich mei­nen Blick­win­kel ver­än­dert hatte. Mit einem Mal hatte ich Leser, die mein Manu­skript toll fan­den und mein­ten, es wäre schade, es in der Schub­lade zu belas­sen, nur weil kein Ver­lag es haben wollte. Ein wei­te­rer Vor­teil für mich war, dass ich den Roman nun so erzäh­len konnte, wie ich es für rich­tig hielt. Meine Romane sol­len so unge­wöhn­lich, emo­tio­nal und viel­schich­tig wer­den, dass es ein wenig Kopf­ar­beit erfor­dert und Spaß macht, sie zu lesen. Meine Ziel­gruppe ist für Ver­lage viel zu klein. Des­we­gen fin­den sich wahre Per­len in den Rega­len der Buch­hand­lun­gen mitt­ler­weile sehr sel­ten zwi­schen den vie­len Abklatsch-Pro­duk­ten der weni­gen Spit­zen­werke. Dafür fin­den sich jede Menge unge­wöhn­li­che, authen­ti­sche und viel­sei­tige Schrift­stel­ler und Romane in der Indie-Szene der Selbst­ver­le­ger. Mitt­ler­weile bekam ich von etli­chen Lesern eine extrem posi­tive Rück­mel­dung zum fer­ti­gen Roman.

Lebe deine Krea­ti­vi­tät aus und scheue nicht davor zurück, sie selbst­be­wusst zu prä­sen­tie­ren. Die Wahr­schein­lich­keit ist hoch, dass du Men­schen fin­dest, die dein Schaf­fen mögen und sich daran erfreuen. Und je hart­nä­cki­ger du deine Ziele ver­folgst, desto wahr­schein­li­cher ist es, dass dir irgend­wann der Durch­bruch gelingt. Außer­dem wird dir dein Höhe­res-Ich (Siehe Abschnitt »Höhe­res-Ich«) hel­fen, wenn du soweit bist.Es scheint so, dass viele Hoch­sen­si­ble außer­ge­wöhn­lich krea­tiv sind. Ebenso geben etli­che HSP an, dass sie das Gefühl haben, viel schnel­ler und/oder viel mehr als andere Men­schen in ihrer Umge­bung zu den­ken. Vor allem den­ken sie immerzu nach und kön­nen ihre Gedan­ken­ströme nicht ein­fach abstellen.

Sollte es dir so ergan­gen sein, dass du in dei­ner Jugend auf die intel­lek­tu­elle Schiene gera­ten bist, dann wirst du deine Krea­ti­vi­tät und dei­nen gan­zen Hirn­schmalz in deine Arbeit oder For­schungs­pro­jekte ein­flie­ßen las­sen. Nicht wenige Hoch­sen­si­ble sol­len in For­schung und Ent­wick­lung tätig sein. Ich habe einige ken­nen gelernt. Dir wird es wahr­schein­lich nicht wirk­lich bewusst sein, dass du im Job krea­ti­ver bist als Nor­mal­sen­si­ble. Das ist ganz natür­lich, denn unbe­wusste Hoch­sen­si­ble (die nicht wis­sen, dass sie HSP sind) gehen prak­tisch immer davon aus, dass die Men­schen um sie herum genauso funk­tio­nie­ren wie sie selbst. Auch wenn wir wis­sen, dass die meis­ten Men­schen andere Inter­es­sen und Vor­stel­lun­gen vom Leben haben, glau­ben wir auf der Ebene der ein­zel­nen Fähig­kei­ten und Eigen­schaf­ten, dass alle Men­schen uns ähneln. Das ist aller­dings meis­tens nicht der Fall. HSP haben eine ganz andere Sicht­weise auf die meis­ten Dinge im Leben. Je nach­dem, wel­che ihrer Sinne wie stark aus­ge­prägt ist.

Hoch­sen­si­ble, die auf der emo­tio­na­len Schiene leben, wer­den höchst­wahr­schein­lich ihre Haupt­be­schäf­ti­gung im Krea­tiv­sek­tor gefun­den haben. Zeich­ner, Musi­ker, Tän­zer, Bild­hauer, Desi­gner, Archi­tek­ten und Gestal­ter gehö­ren dazu. Falls deine Bil­dung dazu nicht aus­ge­reicht hat, weil du genauso faul in der Schule warst wie ich, beschäf­tigst du dich höchst­wahr­schein­lich neben­bei mit einer oder meh­re­ren künst­le­ri­schen Tätig­kei­ten. Malen, Sti­cken, Klei­dung schnei­dern, Möbel auf­ar­bei­ten, Holz­fi­gu­ren schnit­zen, Schrift­stel­le­rei, Car­toons zeich­nen, ein Musik­in­stru­ment spie­len, Aus­drucks­tanz oder ähn­li­che Hob­bies wer­den sich bestimmt in dei­nem Lebens­lauf finden.

Soll­test du dir die soziale Schiene aus­ge­sucht haben, wirst du krea­tiv mit Pro­ble­men der Men­schen um dich herum umge­hen. Ich zum Bei­spiel bin beruf­lich ein pro­fes­sio­nel­ler Pro­blem­lö­ser (mit Mensch und Maschine) und bringe diese Krea­ti­vi­tät auch bei Gesprä­chen mit den Men­schen in mei­ner Umge­bung ein. Wo sie keine Wege mehr durch den Urwald sehen, finde ich den klei­nen Tram­pel­pfad, der durch einen Busch ver­steckt war. Auch hier macht sich der kom­plett andere gedank­li­che Blick­win­kel bezahlt. Für uns und die, denen wir helfen.

Egal wel­che Art der Krea­ti­vi­tät du an den Tag legst, wirst du sicher­lich schon oft dar­über gestol­pert sein, dass andere Men­schen stau­nend vor dei­nem Werk, dei­nem Vor­schlag oder dei­ner Arbeit gestan­den haben und diese über die Maße bewun­dert haben. Viel­leicht sogar bei Din­gen, die du für selbst­ver­ständ­lich oder sogar nicht mal so gut gelun­gen hältst.

Das habe ich manch­mal erlebt, wenn ich ande­ren Men­schen meine Fotos gezeigt habe. Ich kann es nicht wirk­lich nach­voll­zie­hen, weil ich die emo­tio­na­len Zustände, in denen die Fotos ent­stan­den sind, gut im Gedächt­nis habe. Eine Kol­le­gin meinte ein­mal zu mir, dass ich es her­vor­ra­gend ver­stehe, die Atmo­sphäre der Sze­ne­rie ein­zu­fan­gen, auch wenn die Fotos nicht rea­lis­tisch aus­sä­hen, son­dern im Grunde zu bunt seien. Sie hät­ten zu einem Teil etwas über­ir­disch Schö­nes. Das fand ich reich­lich über­trie­ben. Bis mir auf­ge­fal­len ist, dass es mir in der Foto­gra­fie immer dar­auf ange­kom­men ist, dass die Fotos so aus­se­hen, wie ich sie gese­hen habe – plus der Emo­tion, die ich beim Anblick ver­spürt habe. Die­ses Plus ist es wahr­schein­lich, wel­ches die Men­schen als WOW empfinden.

Der WOW-Effekt ist mir sowohl bei der Arbeit begeg­net, wenn ich PC-Pro­bleme oder eher Mensch-PC-Schnitt­stel­len-Pro­bleme löse, als auch bei mei­ner Musik, als ich nach knapp einem hal­ben Jahr Gitar­ren­selbst­stu­dium schon eigene Stü­cke »zusam­men­ge­stellt« habe (kom­po­nie­ren würde ich es nicht nen­nen). Wenn ich für Men­schen koche oder backe, die ich neu ken­nen gelernt habe, ist es meis­tens ebenso. In allen mög­li­chen Berei­chen, in denen ich mich krea­tiv betä­tige, löse ich hin und wie­der die­sen WOW-Effekt aus.

Kommt dir das bekannt vor?

Nutze den WOW-Effekt ruhig für dich und deine Inter­es­sen aus. Wir Hoch­sen­si­ble haben bis­wei­len eine emo­tio­nale Sperre dage­gen oder bekom­men Gewis­sens­bisse, unser Talent aus­zu­nut­zen, gerade wenn wir es außer­halb unse­res eigent­li­chen Beru­fes ein­set­zen. Gewis­sens­bisse sind jedoch gar nicht not­wen­dig bzw. kön­nen geflis­sent­lich igno­riert wer­den. (Außer dein Talent liegt irgendwo im ille­ga­len Bereich. Hier soll­test du dir doch eher gut über­le­gen, wie die Fol­gen aus­se­hen und dar­auf ver­zich­ten es auszuüben.)

Ein wei­te­res Pro­blem­feld der Hoch­sen­si­blen sind Wett­kämpfe und Kon­kur­ren­zen. Viele stel­len sich ihnen ungern oder prin­zi­pi­ell nicht, weil sie Schwie­rig­kei­ten damit haben, ver­lo­rene Wett­kämpfe oder Absa­gen zu ver­ar­bei­ten. Sie nei­gen von vorn­her­ein dazu zu den­ken, dass sie in ihrem Tun nicht gut genug sind. Hoch­sen­si­ble nei­gen zum Per­fek­tio­nis­mus und sind mit ihren Ergeb­nis­sen sel­ten zufrie­den. (Siehe auch den Abschnitt »Los­las­sen – Perfektionismus«)

Sofern du davon betrof­fen bist, führe dir vor Augen, dass du immer genauer arbei­ten wirst und emo­tio­nal stär­ker in Ver­bin­dung zu dei­nem Werk oder dei­ner Arbeit stehst als 80 % der Mensch­heit. Es wäre schade, wenn du deine Arbei­ten oder deine (Kunst-)Werke vor ande­ren Men­schen ver­steckst, denn sie sind von dir mit dei­nem ganz eige­nen Blick­win­kel erstellt wor­den und haben das Zeug dazu, die Men­schen zu erfreuen und zu inspirieren.

Schraube deine eige­nen Erwar­tun­gen her­un­ter, lass die Dinge auf dich zukom­men. Ver­lo­rene Wett­kämpfe sind kein Welt­un­ter­gang, ebenso wenig wie Absa­gen auf Bewer­bun­gen oder feh­lende Reso­nanz auf ein krea­ti­ves Werk. Nimm sie nicht per­sön­lich, denn sie bedeu­ten nicht, dass du schlecht warst, son­dern nur, dass die Wahl auf jemand ande­ren gefal­len ist. Mach ein­fach wei­ter und finde alter­na­tive Lösun­gen. Das ist es, was du näm­lich rich­tig gut kannst. Nur meis­tens für andere und nicht für dich selbst.

Als Bei­spiel möchte ich hier ein­mal meine Ent­wick­lung als Schrift­stel­ler anbrin­gen. Bis vor 7 Jah­ren pro­du­zierte ich tau­sende und aber­tau­sende DIN A 4 Sei­ten von Roman­an­fän­gen, fer­ti­gen und unfer­ti­gen Kurz­ge­schich­ten. Für einige Text­pas­sa­gen habe ich von eini­gen Men­schen Lob bekom­men. Doch mein Schrei­ben war mir nie gut genug, als dass ich mit einer Geschichte zufrie­den sein konnte. Dann habe ich mit einem Freund zusam­men ein Buch geschrie­ben. Es wurde fer­tig und war furcht­bar. Aber die Arbeit daran hat unheim­lich Spaß gemacht. Danach habe ich noch einige Manu­skripte mehr ver­fasst, die alle ganz ansehn­lich waren und für die ich posi­tive Rück­mel­dun­gen bekam. Ich habe ein­fach mei­nen Per­fek­tio­nis­mus über Bord gewor­fen und mir gesagt: »Wenn es beim ers­ten Ent­wurf scheiße wird, über­ar­beite ich es ein­fach, bis es schön wird.«

Bei mei­nem Roman »Nord­frie­sen­kö­nig« fand ich kei­nen Ver­lag, der ihn her­aus­brin­gen wollte. Eigent­lich hatte ich selbst den Anspruch an mich, dass ich ein »rich­tig« ver­leg­ter Autor wer­den will. Die­ser Anspruch ist aus ver­schie­de­nen Grün­den heut­zu­tage in Deutsch­land unrea­lis­tisch. Letzt­end­lich habe ich auch die­sen Anspruch über Bord gewor­fen und mich über das Selbst­ver­le­ger­tum erkun­digt. Da öff­ne­ten sich plötz­lich viele neue Türen für mich, weil ich mei­nen Blick­win­kel ver­än­dert hatte. Mit einem Mal hatte ich Leser, die mein Manu­skript toll fan­den und mein­ten, es wäre schade, es in der Schub­lade zu belas­sen, nur weil kein Ver­lag es haben wollte. Ein wei­te­rer Vor­teil für mich war, dass ich den Roman nun so erzäh­len konnte, wie ich es für rich­tig hielt. Meine Romane sol­len so unge­wöhn­lich, emo­tio­nal und viel­schich­tig wer­den, dass es ein wenig Kopf­ar­beit erfor­dert und Spaß macht, sie zu lesen. Meine Ziel­gruppe ist für Ver­lage viel zu klein. Des­we­gen fin­den sich wahre Per­len in den Rega­len der Buch­hand­lun­gen mitt­ler­weile sehr sel­ten zwi­schen den vie­len Abklatsch-Pro­duk­ten der weni­gen Spit­zen­werke. Dafür fin­den sich jede Menge unge­wöhn­li­che, authen­ti­sche und viel­sei­tige Schrift­stel­ler und Romane in der Indie-Szene der Selbst­ver­le­ger. Mitt­ler­weile bekam ich von etli­chen Lesern eine extrem posi­tive Rück­mel­dung zum fer­ti­gen Roman.

Lebe deine Krea­ti­vi­tät aus und scheue nicht davor zurück, sie selbst­be­wusst zu prä­sen­tie­ren. Die Wahr­schein­lich­keit ist hoch, dass du Men­schen fin­dest, die dein Schaf­fen mögen und sich daran erfreuen. Und je hart­nä­cki­ger du deine Ziele ver­folgst, desto wahr­schein­li­cher ist es, dass dir irgend­wann der Durch­bruch gelingt. Außer­dem wird dir dein Höhe­res-Ich (Siehe Abschnitt »Höhe­res-Ich«) hel­fen, wenn du soweit bist.

<Das große Staunen Keine hal­ben Sachen>

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